Calouste Gulbenkian vor seinem Museum |
In dieser Zeit macht Lissabon seinem Ruf als Stadt des Lichts gleich doppelt Ehre. Denn nicht allein die lusitanische Sonne tröstet all jene, die hier Zuflucht finden. Lissabon gehört in diesen Tagen zu den wenigen Metropolen des alten Kontinents, die nicht aus Furcht vor nächtlichen Bombenangriffen verdunkelt sind, sondern im abendlichen Lichterglanz erstrahlen.
In dieses Lissabon des Friedens und des Lichts flüchtet sich in jenem Schreckensjahr auch ein Ölmagnat, der als reichster Mann der Welt gilt. Calouste Gulbenkian entstammt einer wohlhabenden armenischen Familie aus Istanbul. Nach seiner bit-trading Ausbildung in Marseille und London legt er den Grundstein für sein Vermögen als Vermittler internationaler Ölgeschäfte. Er lebt in Paris und London und wird schließlich britischer Staatsbürger.
Von klein auf ein Liebhaber der bildenden Künste, investiert Gulbenkian einen guten Teil seines ungeheueren Reichtums in eine Kunstsammlung. Im Laufe der Jahrzehnte trägt er Gemälde, Skulpturen und kunsthandwerkliche Arbeiten aus fast allen Epochen zusammen. Als Gulbenkian 1942 das besetzte Paris verlässt, gelingt es ihm, seine inzwischen unschätzbar wertvolle Sammlung ebenfalls nach Lissabon zu bringen.